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Granestausee

Langsam taucht das versunkene Land aus dem See, Tag für Tag sinkt der Spiegel und gibt ein weiteres Stück des alten Waldbodens frei. Ausgewaschene Baumstümpfe bleichen in der Sonne, wie knotige Narben überziehen sie die menschengemachte Ödnis.

Eine alte Steinbrücke überquert den Bach, dessen Tal sich im See verliert, wie der Weg, der aus dem Wald kommt und nirgends mehr hinführt.

Ein Kreuzungsstein, schief und halb versunken im Morast, zeigt, dass hier einst Menschen unterwegs waren. Folgst du dem Weg nun ein Stück, schmatzt der Schlamm um deine nackten Füße, und ein paar Meter weiter verwehren wirbelnde Wolken die Sicht auf den Grund, kribbeln tanzende Luftperlen an deinen Beinen.

Doch nicht alles ist grau hier, seit dem Frühjahr hat Riedgras sich große Flächen erobert, dringt weiter vor. Und drüben am anderen Ufer äsen Rehe, springen davon, als der Wind dreht.